Familien Reise Abenteuer


Prag & Bayerwald 2016

auf der Moldau
auf der Moldau

Prag mit Kids.

Bayerischer Wald zum Ausgleich.

Geschichten aus Ober- und Unterwelt.

Nach langer Zeit wollen wir „freiwillig“ eine uns unbekannte Stadt erkunden.

Wir haben Lust auf Prag.

 

„Welche war eigentlich die letzte Stadt, die wir anschauten?“

„Mmmhhhh… Samara? In Russland an der Wolga.“

„Nee. Ulanbatar. Dann kam noch Mumbai.“

„Aber eher aus Organisationsgründen hielten wir uns in den Städten auf. Nicht nur so, als Touristen.“

 

Eigentlich meiden wir Stadtbesuche.

Entspannung und Ausgeglichenheit finden wir in der Natur.

Erst City-schick machen...
Erst City-schick machen...

Zwischen Bodensee und Prag liegt der Bayerische Wald auf dem Weg.

Von einem unserer Lieblingsorte in Deutschland können wir uns kaum lösen...

Entdeckungstouren durch die Wälder sind unschlagbar. Bäche, weicher grün durchdrungener Waldboden, Baumreste - Naturidylle lädt zum Verweilen und endlos Spielen ein.


Am großen Bach ein Schreck, als wir plötzlich einen Riesenfisch in der Größe von Finn Goan, neben uns im Wasser entlangflitzen sehen. „Nein! Das ist der Biber!“ auf dem Weg in sein Nest zu den Jungen.

Auf Waldwegen und am Wasser begegnen uns in diesem Jahr auffällig viele Schlangen. An Felsen und trockenem Gras sonnen sie sich besonders gern. Ringelnattern, Kreuzottern, Blindschleichen. Irgendwann entwickeln wir den Schlangenblick beim Wandern, genauso wie beim Pilzesammeln den Pilzblick ;-).

 

Entlang des hellgrünen Farnkrautes schlüpfen wir an der Grenze zum Nationalpark Bayerischer Wald (Staatsgrenze D und Cz) in den Trauerwald. Im wilden naturbelassenen Wald finden sich kleine Schilder mit Namen Verstorbener an Bäumen und Felsen.

„Familienfelsen“ liest man an Felsen, dezenter Naturschmuck ziert den besonderen Ort. Herzen aus Holz, Sprüche auf Steinen, sanft in die Natur eingefügt, alles Zeichen der währenden Liebe. Die Urnen und aller Schmuck müssen biologisch abbaubar sein.

Letzte Sonnenstrahlen zaubern den Wald in ein warmes Licht und lassen Insekten tanzen.

Hier herrscht wirklich Frieden, Harmonie und Ruhe.

 

Noah möchte unbedingt alte Dampfloks im Museum unter die Lupe nehmen, und auch die unterirdischen jahrhundertealten Gänge der Stadt. Keiner weiß, warum genau die Städte des Bayer- und Böhmerwalds mit diesen Gängen untermauert sind, aber natürlich gibt es jede Menge Vermutungen. Noah und Simon bekommen einen Helm auf und ab geht’s in die Unterwelt.

 

Ein gemütlicher Abend neben Kaminfeuer mit indischer Musik in unserem vegan-indischen Lieblingsrestaurant am Waldrand nährt uns auf allen Ebenen. Mitten im bayerischen Wald ist es der Zauber Indiens, der zu uns hinüber schwappt.

Jedem, der an Natur, liebevoller Atmosphäre und gesundem Essen interessiert ist, sollte seinen Weg hierherfinden:

zum „Utaty“, das heißt „bei Papa“.

Aber wir wollten doch noch…

Ja, Prag.

Ein paar Stunden vom bayerischen Wald entfernt.

 

Auf dem Campingplatz einer Moldauinsel vor der Innenstadt finden wir unter einen großen Birke den perfekten Stellplatz für uns.

Als ich morgens unser großes Dachfenster während dem Betten machen weit geöffnet habe, wird es plötzlich warm auf meinem Bein. Was war das?

Eine Taube hat sich hoch über dem offenen Fenster in den Baum gehockt und genau auf mich gezielt. Glück, dass es nur auf eine Stelle ging – nämlich mich und ein wenig Laken – und ich vorsichtshalber das Fenster schließe, denn im nächsten Moment knallt wirklich die nächste Ladung aufs Fenster, und die besteht aus vielen Spritzern.

Eigentlich wär so ein Dachfensterblick ja schön ;-)
Eigentlich wär so ein Dachfensterblick ja schön ;-)

Wir sind auf das kleine Fährboot angewiesen, das stündlich ablegt. Danach noch ein Stück Straßenbahn. Noah und Finn finden`s super! Finn möchte immer wieder Boot und Bahn fahren, von Zuhause kennt er das nicht.


Ein paar Häuser weiter entdeckt Noah einen großen Mittelalter- und Gruftiszeneladen.

Genauestens werden die verschiedenen Schwertmodelle inspiziert und die Preise von tschechischen Kronen in Euro umgerechnet…

Das Wetter ist so lala, wie sonst diesen Frühsommer. Einer von uns „Großen“ hat den Rucksack mitsamt Regenjacken dabei, der andere die Trage für Finn. Die dunklen Wolken hängen manchmal tief.

 

Im Voraus hatten wir interessante Pragadressen für Kinder gesammelt.

Wir zielen auf einen möglichst stressfreien Stadtgang.

Lieber entspannt Zeit dort verbringen, wo die Kids sich wohl fühlen. Und hoffen, dass genau diese Orte der Stadt, die wir auswählen, für einen netten Eindruck sorgen.

Unser Plan: Spiegellabyrinth, Alchemisten-Museum, Prager Burg, Laurenziberg. Dabei eben der Citydurchlauf – für einen Eindruck - und Besuch im vegetarisch-veganen Feng Shui Restaurant „Maitrea“.

 

Auf unserer kleinen Moldau-Fähre hören wir von anderen Campingtouristen dauernd „Petersbrücke“.

Das ist der markante Punkt der Stadt! In der Tat verbindet diese Fußgängerbrücke mit all ihren kleinen Marktständen und Musikern für die riesige Menge Touristen die Innenstadt mit dem Teil, wo Prager Burg und Laurenziberg liegen.

auf der Petersbrücke, Prager Burg zu sehen
auf der Petersbrücke, Prager Burg zu sehen
Platz der Republik
Platz der Republik

Erst Innenstadt, Platz der Republik, und ein Besuch des erst vor wenigen Jahren eröffneten Alchemisten-Museums.

 

Der Eintritt ist nicht ganz billig, aber wir bekommen eine Einzelführung auf Englisch mit deutschem Beiblatt.

In dem zweitältesten Haus der Stadt finden wir die Räumlichkeiten wie damals im Alchemistenlabor vor. Ein Kamin mit vorgelagertem Tigerteppich und Sesseln, ein großer Schreibtisch, ein alter großer Wandschrank schmücken diesen dunkel gehaltenen Raum, in dem Geschäfte um die Gemische aus geheimnisvollen Mixturen besiegelt wurden. Bilder von Alchemisten-Persönlichkeiten zieren die Wände. An den Deckenecken sind Zeichnungen der vier Elemente

abgebildet. Regale sind neben Büchern und Steinfiguren mit gut verschlossenen Gläsern bestückt. Darin Pflanzen, Tiere, Destillate.

Während dem Erzählen dreht unser Guide unauffällig eine kleine Statue, die neben Büchern und Destillaten ihren Platz hat.

Plötzlich öffnet sich der große, hohe Wandschrank. Ein Weg in die Unterwelt!

Schmale Treppenstufen umgeben von alten Steinmauern führen herab. An den Wänden leuchten kleine Lampen. Vor wenigen Jahren erst wurde dieses ehemalige, unterirdische Labor entdeckt, frei gelegt und restauriert. Nun brodelt und

dampft es wieder – zwar nur für die Touristen, aber hinterlässt uns Eindruck: Der Ofen glüht, die Karaffen mit den Flüssigkeiten kochen, auf der Anrichte stehen verschiedene Elixiere, liegen die Zutaten, mit denen Gold hergestellt werden

sollte… Weiter hinten gibt es eine Kräuterkammer und einen Glasbrennofen.

 

Zurück in der Oberwelt, der modernen Stadt, schlendern wir ins gemütliche vegetarisch-veganes Feng-Shui Restaurant Maitrea. Hier werden unsere Kinder sogleich am Tisch mit Spiel-& Malzeug und Büchern versorgt.

Energiereserven für den Stadtgang aufgetankt geht’s weiter durch das jüdische Viertel, vorbei an den Synagogen und bekannten Friedhöfen, an Marktständen für Touristen, zurück zur Moldau.

 

Den nächsten Tag zielen wir auf die Seite der Prager Burg. Oben sind allerdings so viele Touristen, dass wir nur Lust haben, den Wechsel der Wachmänner mit Kapellenmusik anzusehen.

 

Der Laurenziberg erwartet uns mit wohltuendem Grün.

Für die Kids gibts im Laurenzipark an jeder Ecke Gaudi
Für die Kids gibts im Laurenzipark an jeder Ecke Gaudi

Hier können die Jungs laufen wie sie wollen, während wir auf einer Bank neben einem stand mit selbstgemachter Limonade rasten. Es gibt super Kletterbäume.

Die Touristen verteilen sich. Hoch fährt eine Standseilbahn.

 

Kurz nach dem Bau des Eiffelturms in Paris wurde hier auch ein kleiner gebaut, man kann hoch, von dort oben auf die Stadt blicken, aber die Jungs wollen nicht.

Lieber ins Spiegellabyrinth, klein, aber absolut spaßig...

 


Kaum den Berg runter durch den Wald wartet die nächste Überraschung auf uns…

 

... die „Magic Cave“ des Künstlers Reon.

 

Wir scheinen wieder in eine Unterwelt zu steigen!

Eine mystische Anderswelt, fein gemalte Kunstwerke (Sagengestalten, Spirituell, Tiefen, Planeten, Geschichten aus Unterwelten - was sonst in unserem Urlaub ;-) ) auf großen und kleinen Gemälden, keltische Musik dazu, Sangria und Fruchtsaft auf dem Sofa erwarten uns. Die Band Led Zeppelin war auch schon hier.

 


Nach ein paar Tagen Besuch der Inner City reicht`s uns auch wieder mit Stadtgewusel.

Über den Bayerischen Wald ziehen wir heimwärts zum Bodensee.

Am Akw vorbei...
Am Akw vorbei...
... heim zum schönen Seeblick!
... heim zum schönen Seeblick!

 

 

Was habt ihr in Prag oder dem Bayerwald erlebt?

 

Schreibt gerne einen Kommentar!