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Tierrettung in Marrakesch

"SOS Animaux"

Klapperdürr sind die Lastesel, streunende Hunde suchen im Abfall, zehn Katzen miauen nach Resten im Freiluftrestaurant an unserem Tisch und sehen wahrhaftig nicht gesund aus. Affen auf dem bekannten Platz "Djemaa el Fna" in Marrakesch werden als Touristenattraktion in megaengen Käfigen gehalten.

 

Das sind unsere ersten Eindrücke in den marokkanischen Städten. Tiere haben ein schweres Los als Streuner und Arbeitsnutz. 

 

Es ist unangenehm hinzuschauen. Keiner will sich gerne mit Leid auseinander setzen. Das wirkliche Interesse am anderen ist sowieso ein Thema, was ich mittlerweile unter „besonders“ einordne - das Interesse an schwierigen Themen ist noch seltener. Alle wollen gerne Geiles lesen, sehen, witzig sein, toll dastehen, darauf kommt es an.

Mitgefühl? Mit-Aktion?

 

Hängt der Wert vom Tierwohl damit zusammen, wie sehr Menschen selbst mit eigenem Überleben/Grundversorgung kämpfen?

 

Reiche wollen Rassetiere, keinen Straßenmisch. „Schicki und besser“ sind Schlagworte.

Lieber wird neu gezüchtet, statt in Liebe aufgenommen was Liebe sucht. Leider. 

 

Wir haben etwas ganz Wunderbares besucht am Rande von Marrakesch: Ein Zuhause für Tiere, die in Not waren.

 

„SOS Animaux – eine Auffangstation, gleichermaßen Gnadenhof und Hospiz für misshandelte Tiere“

 

Die Gründerin Helga Heidrich drehte sich bei Tierquälerei nicht weg.

Seit 1995 rettete sie unzählige Tiere, impft, sterilisiert, pflegt, vermittelt seriös und schenkt ihnen sonst ein neues Zuhause. Das alles mit viel Arbeitsaufwand und hohen Kosten.

 

WIR SIND BEEINDRUCKT! So etwas braucht die Welt.

Hier wird Verantwortung übernommen, um Tierqual abzuwenden.

 

Die Tiere, die aufgenommen werden…

 

-          haben offene, eiternde Wunden und mussten arbeiten bis sie umfallen

 

-          haben Fliegen auf den Wunden und keine Medikamentenversorgung

 

-          mussten nachts auf Müllkippen ihr Futter suchen

 

-          wurden auch bei 40° im Schatten oft nicht getränkt

 

-          trugen Stacheldraht als Zaumzeug

 

-          haben ihre Gedärme wegen Überbelastung aus dem After hängen

 

-          kriegten Nägel und spitze Hölzer in die Flanke gestoßen bis sie bluteten

 

-          kriegten Fußtritte in die Genitalien

 

-          wurden mit Fußtritten wieder auf die Bein gezwungen, wenn sie bei überladenem Karren zusammen gebrochen sind

 

SOS Animaux gibt den Tieren eine Stimme: „ Wir können überleben, mit den Klimabedingungen, mit den Autos und den Mofas, bei Nahrungsmangel, ohne Dach und ohne Asyl, aber wir können nicht die menschliche Grausamkeit überleben."

 

Helga Heidrich versucht nachhaltige Lösungen durchzubringen. Anstatt Tausende Straßenhunde jährlich mit Strychnin zu vergiften, sollte man sie als Lebewesen achten und sterilisieren. Helga Heidrich macht mit Aufklärungsarbeit und Protestaktionen aufmerksam, schreitet ein, sorgt für finanzielle Unterstützung und Rettungsbrücken nach Europa zu vermitteln.

 

Auf dem Gelände finden sich Hundefreigehege, Katzenfreigehege, Katzenhäuser, Affenhäuser, Pferdeställe- und koppeln, Kamelkoppel, Eselkoppel, Papageienhaus mit Freigehege und ein Reptilienhaus.

Es ist ein schöner Ort, der Trauriges zum Guten wendet.

Trotz allen Widerspenstigkeiten. Trotz schwerem Sturm, der viel zerstörte. Trotz der aktuellen Trockenheit, die den Brunnen versiegte. Trotz der verteuerten Heupreise, 6 Euro für einen kleinen Ballen.

„Die Tiere zeigen ihre Dankbarkeit und ihren Respekt, sie fühlen die Absicht eines Menschen.“ wird uns gesagt.

 

Obwohl wir spontan kommen werden wir herumgeführt und unsere vielen Fragen werden ausführlich beantwortet.

 

Ein Hund liegt mitten auf dem Weg, bewegungslos vor Schwäche, blind, ängstlich. Er hat Leishomaniose. Es sind seine letzten Tage.

 

Eine große Schildkröte darf sich auf dem ganzen Gelände frei bewegen.

 

Schulkinder werden empfangen, denn Tierschutz beginnt früh. Kinder sind sehr interessiert und aufnahmefähig und begreifen, dass Tiere mehr brauchen als Fressen und Trinken.

 

Dass so ein wertvolles Projekt überleben kann, braucht es Spenden und Mitgliedschaften, denn nur davon existiert es. Solch eine Geste schenkt den Machern auch wieder Durchhaltekraft und weiteren Mut. Das braucht es immer wieder.

Ist doch mit allem so.

 

Schaut nicht weg, macht mit bei der Stärkung!

 

Ein Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft beträgt 60 Euro, damit sind Ausgaben besser planbar. Spenden willkommen!

 

Bitte macht mit, liebe Menschen.

Hier geht's weiter:

www.fhh-sos-animaux.com

 

Aus den Infobroschüren über SOS Animaux hab ich hier einiges an Inhalt übernommen, da die Situation der Tiere und der Rettungsstation dem Leser gut verdeutlicht wird.

 

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